Buckelnde Warmblutstute
Vor kurzem sprach ich die Warmblutstute Bella Donna, deren Thema auch viele andere junge Warmblutpferde begleitet.
„Moderne“ Warmblüter sind extrem selektiv gezüchtete Sportpferde – eigentlich nichts für den Freizeitreiter, sei er auch noch so sportlich oder an Turnieren interessiert. Der ambitionierte Freizeitreiter kauft diese Pferde oft bereits angeritten vom Züchter. Leider werden sie nur in den seltensten Fällen mit aller gebührenden Geduld und freundschaftlichen Nachsicht, ohne Druck und zum richtigen Zeitpunkt ausgebildet. Und genau davon können die meisten jungen Warmblüter, die ich spreche, ein Lied singen. 😔
Bella Donna berichtete mir, dass sie sich durch ihre Ausbildung (Anlongieren, Anreiten) wie ein vergewaltigtes Kind (!) fühle. Obwohl es ihr nun bei ihrer Menschenmama gut geht, begleitet sie diese Vergangenheit in Form eines Traumas: Sie kann einerseits ganz schlecht mit Druck, Enge und Berührung umgehen und braucht andererseits ganz viel Raum und Weite. Beides innerlich (seelisch bzw. in Verbindung mit ihrer Menschenmama) wie äußerlich (bei Sattel und Zaumzeug, Beschlag, gebäude- und herdentechnisch). Das ist Ausdruck des körperlichen Zuschnürens und der vereitelten seelischen Entfaltung in der Kindheit.
Bella weiß auch, dass sie geboren, gezüchtet, „gemacht“ wurde, um Leistung zu erbringen. Bellas Menschenmama wollte sie als Nachfolger ihres vorigen Pferdes zum erfolgreichen Turnierreiten kaufen. Wie sich durch die Tiergespräche mit Bella und im anschließenden Coachinggespräch zeigte, ist auch Bellas Menschenmama mit Leistungsdruck aufgewachsen. Es gibt (wenige) Pferde und Menschen, denen das nicht so viel ausmacht – auch unter Pferden gibt es Leistungssportler aus eigenem Antrieb -, aber es gibt auch diejenigen, die damit nicht so gut zurecht kommen.
Bella wusste über das Innenleben ihrer Menschenmama sofort Bescheid – und suchte sie sich als Käuferin aus. Bella ist in das Leben ihrer Menschenmama gekommen, um ihr zu zeigen, dass es auf Erden eigentlich nicht um Leistung geht. Bella tritt, buckelt, geht durch, verliert ihre Menschenmama im Gelände, lässt sich nicht gerne anfassen… wenn es um Leistung geht.
Es sind dieselben Gefühlsäußerungen, die auch ihre Menschenmama gerne zeigen würde, wenn sie sich vom Leistungsdruck er-drückt fühlt.
Bellas Menschenmama ist so feinfühlig, dass sie nach nur zwei Gesprächen mit Bella und einem Coachinggespräch blitzschnell ihre innere Einstellung verändern und mit Bella gleich einmal gefahrlos in vollem Galopp ausreiten konnte. Bella lässt sich nun auch von ihr anfassen und craniosacraltherapeutisch behandeln. 💫