Hündin kann nicht alleine gelassen werden

Vor kurzem sprach ich mit der jungen Hündin Mali, deren Menschenmama völlig verzweifelt war, weil Mali nicht einmal wenige Minuten alleine bleiben konnte. Alles Training in der Hundeschule sowie allerlei andere Zugänge hatten keine Erleichterung der Situation bewirkt. Nun war ein Tiergespräch die letzte Hoffnung der Familie, bevor sie sich dafür entscheiden würde, Mali an andere Menschen abzugeben.

Im Tiergespräch lernte ich eine über die Situation traurige und beschämte Mali kennen, die eigentlich voller folgsamer Lebenslust sein wollte und auch sein könnte – wäre da nicht die Angststörung, die sich im Laufe unseres Gesprächs zeigte. Mali erzählte mir von Symptomen, die die menschliche Psychotherapie von traumatisierten Menschen kennt: Wann immer sie alleine gelassen würde, würde sie sich von ihrem Körper, ihrer ganzen Inkarnation dissoziieren. Sie hätte das Gefühl, wie ein kleiner Löwenzahnsamen davonzufliegen, verloren im Wind und ohne jegliche Kontrolle. Deswegen könne sie in dieser Situation auch ihren Körper, ihre Ausscheidungsorgane nicht kontrollieren. Sie bekomme Angst, dass ihr Atem stoppe, dass ihr Herz stehen bleibe, dass sie sterbe.

Mali erleidet, wenn sie alleine gelassen wird, eine Panikattacke – all das Symptome, die viele Menschen unseren tierischen Begleitern nicht zugestehen.

Das Hundemädchen berichtete mir weiter von ihrer Erinnerung aus einem früheren Leben, immerzu alleine in einem Zwinger aus Metall gewesen zu sein. Als mir ihre Menschenmama daraufhin erzählte, dass Mali in einem metallenen Laufstall bleiben müsse, wenn sie alleine sei, klärte sich eine der traumatischen Wurzeln der Panikattacken.

Mali betonte, dass es noch nicht ihre Aufgabe sei, das Alleinsein zu bewältigen. Ihre Menschenmama fühlt sich jedoch stark unter Druck gesetzt, da ihr in der Hundeschule und durch andere Hunde-Experten bedeutet wurde, dass Hunde über einem Alter von sechs Monaten nicht mehr lernen würden, alleine zu bleiben. Malis Lösungsvorschlag beinhaltete neben klarer Vermittlung und langsamster Steigerung der Zeitspannen auch übermäßiges Loben, wenn ihre Menschenmama zu ihr zurückkehre. Doch auch hier hatten Experten Malis Menschenmama das Gegenteil empfohlen, nämlich nur ja nicht zu loben.

Mali aber ist „für den Weg des Herzens. Was die Hundeschule und andere sagen, zählt nicht für UNS! Jeder Weg ist anders. ‚Gibt’s nicht‘, gibt’s nicht. Bitte lobt mich unbändig!! – Wichtig ist doch, unseren Herzen freien Lauf zu lassen.“

Gegen Ende des Gesprächs, durch dessen Verlauf sich Mali schon besser fühlte, erwähnte Malis Menschenmama, dass sie die traumatische Problematik, alleine gelassen zu werden, aus ihrer eigenen Erfahrung kenne. Nun wurde klar, warum Mali genau zu dieser Familie gefunden hat. Sie zeigte mir nun auch, wie sie als erwachsene Hündin in ihrer Größe problemlos alleine bleiben würde – wenn das familiäre Thema aufgelöst und wahre Verbundenheit einziehen würde. Mali wünscht sich „so etwas wie Psychotherapie für Tiere und ihre Menschen“ – die psychotherapeutische Technik des mensch.kunst.pferd Seelenlaufs für Tiere und ihre Menschen bietet sich in ihrem Fall also besonders an.

Das Gespräch mit Mali zeigte viele Lösungsansätze auf, die vielleicht nicht die bequemsten, aber die deutlichsten und zielführendsten für Mali und ihre Familie sind. Unseren Tieren zuzuhören, verlangt eben auch das bedingungslose Zugeständnis, der eigenen Wahrhaftigkeit folgen zu wollen. Doch gerade diese vermeintlich schwierige Aufgabe führt uns alle ins Licht und in die Leichtigkeit des Lebens. 🧡

Pferdeangst vor Rindern

In den letzten Tagen hatte ich zweimal ausführlich mit Nana über unser angsterfülltes Kuh-Erlebnis gesprochen.

Ich versicherte Nana, dass Kühe nur Gras fräßen und keine kleinen Nanas, dass die Jungrinder einfach neugierig seien und deswegen zu ihr hergelaufen kämen. Ich zeigte ihr in Gedanken, wie wir ganz einfach an den glotzenden Jungspunden vorbeigehen würden – auf diesem einzigen Weg zu unseren liebsten Ausreit-Runden.

Sie sagte mir, dass die Rinder einfach sooo groß seien, sooo komisch aussähen, eklig rochen und ihr schlichtweg Angst machen würden. In unseren Gesprächen kamen wir nicht los von der Angst. Aber sie sagte mir, dass sie es versuchen werde. Dass sie sich nicht losreißen werde. Ich solle sie dazu mit der Hand am Knotenhalfter nehmen und mit ihr an diesen Monstern vorbeigehen.

Das erstaunte mich, weil ich mit Nana im Gelände
a l l e s am komplett lockeren Strick mache. Und natürlich hatte ich die klassische Horsemanship-Regel gelernt, dass man gerade in Paniksituationen den Strick lang und locker lassen soll…

Ich führte Nana also zu den Kühen, und — es schien wieder kein Vorbeikommen zu geben. Erstarrung, Schnauben, Kopf in einer imposanten Höhe. Nana bereit zum Sprung – weg von diesem Ort des Grauens. Nun kam auch noch ein neugieriger Jungstier auf uns zu, ließ uns nicht aus den Augen. Er zog die restliche Herde mit sich.

Es gibt Entscheidungen, die in Bruchteilen von Sekunden fallen. Auf einmal war Nana bereit. Sie ging, nein: tänzelte wie ein hypernervöser Araber auf die Rinder zu, an ihnen vorbei. Ich hatte die Hand am Knoten des Halfters, über meinem Kopf – wie sie es sich gewünscht hatte. Wir gingen gemeinsam, unsere Herzen rasten, aber kein einziges Mal dachten wir daran, umzukehren. Noch 10 Meter nach den Kühen stieß Nana einen Luftstoß mit der Kraft und Lautstärke eines Dampfschiffes aus. So sehr hatte sie sich zusammengerissen.
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Auf dem Heimweg wollte Nana auf keinen Fall noch einmal an den Stieren vorbei. Viele Minuten stand sie starr, während ich auf sie einredete. Dann konnte ich richtig sehen, wie sie sich ein Herz nahm und mit gesenktem Kopf an der Kuhweide vorbeiging. Diesmal am losen Strick. Danke, Nana. 🧡

Bestens umsorgte, doch unglücklich wirkende Katze

Nellys Menschenmama wollte einfach einmal hören, was ihre Katze so sagt. Aber eine Frage schwang doch mit: Obwohl Nelly bereits seit drei Jahren in ihrem derzeitigen Zuhause ist und bestens umsorgt wird, wirkt sie nicht ganz glücklich.

Nelly wirkte im Gespräch tatsächlich etwas bedrückt und zerbrechlich, doch sie wusste viel zu erzählen. Als Erstes meinte sie gleich einmal, dass sie die Unordnung in ihrer Wohnung nicht möge und dass sie der Staub in der Nase kitzle, was sie wiederum zum Niesen brächte. Aber sie sei froh, ihr eigenes sauberes Katzenklo zu haben… obwohl sie sich mit ihrem Mitbewohner, einem schwarzen Kater, gut verstehe.

Nelly erklärte auch überzeugend, dass sie unbedingt hinaus in die Natur (genauer gesagt: in den Sonnenschein und zum Vogelgezwitscher, ins hohe Gras) wolle. Dass ihr das viele Gepiepse und Gestrahle in der Wohnung zu viel sei. Dass sie manchmal traurig sei, weil sie von ihrer früheren Wohnung aus einmal beobachtet hätte, wie eine Katze unten auf der Straße angefahren wurde. Deswegen sei sie nicht immer so fröhlich und verkuschelt – aber dafür könne sie ihrer Menschenmama umso besser beistehen, wenn diese traurig sei. Dann säße sie am liebsten neben ihr und sei einfach für sie da. 🧡 Doch Nellys Menschenpapa habe einen „Knoten im Bauch“…
Als ihre Menschenmama von Nellys Abneigung gegen Staub hörte, war sie sofort erleichtert. Sie hatte sich schon große Sorgen gemacht, weil Nelly dauernd niesen musste. Es war tatsächlich in letzter Zeit kaum geputzt oder aufgeräumt worden. Wegen des Niesens hatte Nellys Menschenmama schon überlegt, ob sie Nelly nicht zum Tierarzt bringen sollte. Aber Nelly war immer schwer aus der Wohnung zu bringen. Ihre Menschenmama hatte es sogar schon einmal mit einem Laufgeschirr und einer Leine versucht. Doch das ließ sich Nelly gar nicht erst anziehen und „wirkte so zerbrechlich, dass ich dachte, sie bekommt draußen einen Herzinfarkt“, wie Nellys Menschenmama mir nach dem Tiergespräch schrieb. Umso erstaunter war sie, als sie nun hörte, dass Nelly gerne aus der Wohnung in die Natur wolle.

Nellys Menschenmama zögerte nicht lange und absolvierte mit Nelly einen ersten Spaziergang an der Leine im Hof. Zugegeben, Nelly träumt von F r e i g a n g in der Natur, doch dieser Spaziergang war der erste Schritt in eine neue Richtung und machte sie richtig zufrieden. Sie ließ sich das Geschirr völlig entspannt anziehen und drehte ihre ersten Runden im Gras.
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Nelly hat, genau wie sie mir sagte, ihr eigenes Katzenklo und versteht sich gut mit ihrem schwarzfelligen Mitbewohner. In den letzten Wochen vor unserem Tiergespräch gab es auch tatsächlich erhöhte Strahlung in der Wohnung, da Nellys Menschenpapa am PC von zuhause aus arbeitete und ständig Anrufe entgegennehmen musste.
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Nellys Menschenmama bestätigte mir auch, dass Nelly kaum kuschle, sondern gerne einfach neben ihr säße. Nach einigen Tagen des Nachdenkens erzählte sie mir, dass der „Knoten im Bauch“, von dem Nelly erzählt hatte, ein Narbengewebe sein könne. Nellys Menschenpapa hatte vor einigen Jahren eine Operation gehabt, war viele Tage lang im Spital gewesen und hatte nun interne Narben. Nelly weiß darum bescheid und passt sicher genau auf, dass der Gesundheitszustand ihres Menschenpapas stabil bleibt. 🧡

Wiederkehrende körperliche Probleme beim Pferd

Die Traberstute Enjoy hat als ehemaliges Rennpferd und jetziges Reitpferd bereits viele „Methodenwechsel“ im Umgang mit ihr durchgemacht. Ihre Menschenmama wechselte dann nochmal von Western- auf Dressurreiten. Das brachte natürlich eine Veränderung des Equipments (Sattel, Trense), des Umgangs (z.b. lose Zügel vs. aufgenommene, Einsatz von Gerte etc.) und der betreuenden Trainer (Bezugspersonen im weiteren Sinne) mit sich.

Körperliche Probleme Enjoys zwangen ihre Menschenmama dann auch dazu, dreimal den Stall zu wechseln. Nun steht Enjoy in einem großen Aktivstall, der ja dafür gebaut ist, Pferden alles zu bieten, was sie brauchen. Aber so einfach ist das nicht, denn jedes Pferd ist ein Individualist mit anderen Vorlieben und Bedürfnissen.

Enjoy ist eine sehr tapfere Stute, die praktisch alles auf sich nimmt. Weil sie ihren Unmut kaum äußert, manifestieren sich Probleme bei ihr körperlich: Sie nimmt stark ab, lahmt, ihre Kniescheibe springt immer wieder „raus“ etc. Im Tiergespräch fühlt sie sich gehört und setzt zwar sanft, aber doch sehr bestimmt ihre Statements:

Enjoy machen die vielen energetischen Wechsel in ihrer Lebensweise etwas zu schaffen. Auch im Stall herrschen sehr viele verwirrende Energien: So viele verschiedene Menschen, so viele verschiedene Pferde, ständig was los! Enjoy sehnt sich nach Ruhe und Einheitlichkeit, sie möchte nicht immer trainiert werden, sondern einfach so Zeit mit ihrer Menschenmama verbringen. Sie fühlt sich manchmal einfach ausgezehrt. Dieses Gefühl hat sie auch bei Sattel und Trense – all das „Zeug“ zehrt und zerrt an ihrem Körper.
Ihre Menschenmama trainiert mit Enjoy auf eine Reitprüfung hin, von deren Ablegung sie schon seit Jahren träumt. Doch Enjoy sehnt sich nach einem eher spielerischen Zusammensein mit ihr, ohne Trense und Sattel, mit weniger methodischem Druck und Einengung, mit mehr Freiheit und Spaß. Sie will einfach Sein: „Wir müssen nichts ’schaffen‘!“

Im Aktivstall hat Enjoy zwar genug Platz, aber keine richtige freundschaftliche Verbindung zur (sehr großen) Gesamtherde. Es gibt Splittergruppen, die Atmosphäre ist etwas kühl. Jedes Pferd bzw. jede Gruppe bleibt so ein bisschen für sich.

Enjoy geht es aber gar nicht so sehr um riesig viel Platz oder so viele Angebote, wie sie der Aktivstall bietet. Sie sehnt sich ganz schlicht nach einem guten Herdengefühl, nach einer kleineren Herde, nach mehr Geborgenheit und Natürlichkeit auch in der Umgebung. Der Aufbau des Stalls wirkt auf sie kühl durchdacht, strukturiert, aber nicht naturbelassen. Das scheint sich in der Herde zu spiegeln.

Wenn Enjoy alles ein bisschen zu viel wird, bekommt sie manchmal Kopfweh, ihr Kiefer verspannt sich. Die Trense verstärkt diese Spannungsschmerzen. Auch ihr Iliosakralgelenk und ihr linkes Bein beginnen sich dann zu melden. Sie wünscht sich Gymnastizierung ohne Druck, Massagen, Akupressur und Ähnliches

Enjoys Menschenmama sieht in den Aussagen ihres Pferdes bestätigt, was ihr auch schon Craniotherapeutin und Tierarzt gesagt haben. Emotional muss sie sich nun noch ein bisschen mehr von Leistung auf Liebe umstellen. 🧡 Zeit für Veränderung also!

Tierischer Blick auf den Tod

Unsere Katze Maya war im Winter sehr krank geworden, die Tierärzte wollten sie schon vor Wochen einschläfern. Heute nutzte ich die sonntägliche Morgenruhe, um endlich wieder einmal ausführlicher mit ihr zu sprechen.

Es kam mir sofort eine Riesenwelle Liebe entgegen, für meine Eltern (bei denen Maya wohnt) und mich. Voller Weisheit und Ruhe sprach sie, und wieder einmal war ich erstaunt, wie viel weiser unsere Tiere doch in viel kürzerer Zeit werden als wir Menschen. 🤍 Es geht ihr gut, sie ist schmerzfrei, und schaut einfach schon voller Ruhe immer wieder in die Andere Welt, in die sie in einiger Zeit eingehen wird. Aber so bald noch nicht, wie sie ganz klar sagte. Ich denke, ich gebe an dieser Stelle lieber direkt Mayas Worte weiter:

„Wartet nicht auf mich [auf mein Ende]. Ich muss meinen Weg alleine gehen, aber ich gehe ihn mit Stolz und Würde, begleitet von allen guten Geistern.

Es wartet noch eine andere Welt auf uns, die Geist-Welt. Ich schaue sie bereits, sie tut gut, gibt Geborgenheit und Wärme. Ihr müsst keine Angst haben. Alle, alle kommen wir dorthin. Dort sind wir alle eins, vereint. Ja, vielleicht komme ich bald in einer anderen Gestalt wieder. Doch meine Aufgaben bei Euch sind getan. Es ist nicht richtig, noch einmal zurückzukehren, aber ich werde Euch immer begleiten.

Genießt jeden Tag, den ich bei Euch bin. Meine Krankheit hat Euch wieder zusammengeschweißt und Liebe aus ihrem Versteck hervorgebracht. Achtet auf das. Eine Ära geht zu Ende, doch eine neue beginnt. Ich habe Dich groß werden sehen, ich habe Dich immer begleitet und beschützt. Ich werde es immer tun.“

So geht unsere Katze mit dem, was wir „Sterben“ nennen, um. So lebendig und voller ruhiger Weisheit ist sie, die schon seit Wochen eingeschläfert sein könnte. Ich bin so froh, dass wir auf Maya gehört haben und sie noch viele Wochen ihr Leben genießen kann. 🤍

Buckelnde Warmblutstute

Vor kurzem sprach ich die Warmblutstute Bella Donna, deren Thema auch viele andere junge Warmblutpferde begleitet.

„Moderne“ Warmblüter sind extrem selektiv gezüchtete Sportpferde – eigentlich nichts für den Freizeitreiter, sei er auch noch so sportlich oder an Turnieren interessiert. Der ambitionierte Freizeitreiter kauft diese Pferde oft bereits angeritten vom Züchter. Leider werden sie nur in den seltensten Fällen mit aller gebührenden Geduld und freundschaftlichen Nachsicht, ohne Druck und zum richtigen Zeitpunkt ausgebildet. Und genau davon können die meisten jungen Warmblüter, die ich spreche, ein Lied singen. 😔

Bella Donna berichtete mir, dass sie sich durch ihre Ausbildung (Anlongieren, Anreiten) wie ein vergewaltigtes Kind (!) fühle. Obwohl es ihr nun bei ihrer Menschenmama gut geht, begleitet sie diese Vergangenheit in Form eines Traumas: Sie kann einerseits ganz schlecht mit Druck, Enge und Berührung umgehen und braucht andererseits ganz viel Raum und Weite. Beides innerlich (seelisch bzw. in Verbindung mit ihrer Menschenmama) wie äußerlich (bei Sattel und Zaumzeug, Beschlag, gebäude- und herdentechnisch). Das ist Ausdruck des körperlichen Zuschnürens und der vereitelten seelischen Entfaltung in der Kindheit.

Bella weiß auch, dass sie geboren, gezüchtet, „gemacht“ wurde, um Leistung zu erbringen. Bellas Menschenmama wollte sie als Nachfolger ihres vorigen Pferdes zum erfolgreichen Turnierreiten kaufen. Wie sich durch die Tiergespräche mit Bella und im anschließenden Coachinggespräch zeigte, ist auch Bellas Menschenmama mit Leistungsdruck aufgewachsen. Es gibt (wenige) Pferde und Menschen, denen das nicht so viel ausmacht – auch unter Pferden gibt es Leistungssportler aus eigenem Antrieb -, aber es gibt auch diejenigen, die damit nicht so gut zurecht kommen.

Bella wusste über das Innenleben ihrer Menschenmama sofort Bescheid – und suchte sie sich als Käuferin aus. Bella ist in das Leben ihrer Menschenmama gekommen, um ihr zu zeigen, dass es auf Erden eigentlich nicht um Leistung geht. Bella tritt, buckelt, geht durch, verliert ihre Menschenmama im Gelände, lässt sich nicht gerne anfassen… wenn es um Leistung geht.
Es sind dieselben Gefühlsäußerungen, die auch ihre Menschenmama gerne zeigen würde, wenn sie sich vom Leistungsdruck er-drückt fühlt.

Bellas Menschenmama ist so feinfühlig, dass sie nach nur zwei Gesprächen mit Bella und einem Coachinggespräch blitzschnell ihre innere Einstellung verändern und mit Bella gleich einmal gefahrlos in vollem Galopp ausreiten konnte. Bella lässt sich nun auch von ihr anfassen und craniosacraltherapeutisch behandeln. 💫

Widersätzliches Jungpferd

Vor kurzem sprach ich mit dem zweijährigen Wallach Yavuz. Seine Menschenmama wollte ihn und sein Verhalten, das sie manchmal sehr unglücklich machte, besser verstehen lernen. Yavuz stieg, biss, blieb einfach stehen, ohne weitergehen zu wollen – und seine Menschenmama hatte schon völlig die Lust verloren, überhaupt zu ihrem Pferd in den Stall zu fahren.

Im Tiergespräch stellte sich heraus, dass Yavuz ein sehr liebenswertes, aber einfach sehr junges Pferd ist, dessen körperliche und geistige Kräfte noch nicht in Balance sind. Obwohl seine Menschenmama das Zusammensein mit Yavuz früher sehr genossen und er sie mit seinem reifen Verhalten riesig erfreut hatte, hatte sie sich nun von ihm entfremdet. In ihrem Herzen waren quälende Gedanken des Leistungsdrucks und des Vergleichs mit anderen Pferd-Mensch-Paaren herangewachsen.

Als großes Thema im Gespräch mit Yavuz kristallisierte sich sein Wunsch nach SPIEL- und FREI-R a u m heraus. Als seine Menschenmama ihm diesen Raum noch freien Herzens geben konnte, klappte alles wie am Schnürchen. Je enger ihr Herz durch Zweifel und gesellschaftlichen Druck wurde, desto mehr rebellierte Yavuz – um sie zurück auf den alten Weg der Liebe und der Intuition zu bringen.

Durch die Worte ihres Pferdes erkannte seine Menschenmama plötzlich alle Zusammenhänge glasklar. Im therapeutischen Coachinggespräch konnte sie ihre Beziehung zu Yavuz wieder in ihrer ganzen Kraft wahrnehmen, die keines Vergleichs mit anderen bedarf. 🐎

Unmotiviertes und durch Stromzäune gehendes Pferd

Letzte Woche sprach ich auch mit dem dreizehnjährigen Wallach Jo. Seine Menschenmama wollte gerne wissen, warum er denn so moppelig und in der Zusammenarbeit ein wenig unmotiviert geworden sei. Außerdem sollte ich Jo bitten, nicht mehr durch Stromzäune durchzugehen, da er dann nicht mehr mit seiner Herde auf die mit Strom umzäunte Weide dürfte.

Im Tiergespräch schien zunächst alles bestens: Jo versicherte mir, er sei mit seinem Stall, seiner Herde, seiner Menschenmama und überhaupt allem zufrieden. Im Laufe des Gesprächs kristallisierte sich jedoch heraus, dass Jo zwar sozusagen im Leben angekommen, jedoch von seinem „Wohl-S t a n d“ etwas gelangweilt war. Überall war stressfreie Routine eingezogen, doch der Abenteuerhauch des Lebens war verklungen.

Im Durchschreiten der Stromzäune zeigte er mir seine große Willenskraft und dass er sich nur aus Güte an einem Ort halten oder an jemanden binden lasse. In Wirklichkeit kann diesen Wallach nichts aufhalten, und wenn er nicht will, geht er eben, wohin er will.

Es war ein besonders schönes Pferdegespräch, da Jo im Laufe der Minuten plötzlich selber erkannte, was ihm im Leben fehlte: Ein neuer Antrieb. Eine spannende Herausforderung. Eine wirkliche Lebensaufgabe. Und er wäre nicht weise, wenn er nicht gleich selbst gewusst hätte, worin die bestehen könnte: Jo möchte zusammen mit seiner Menschenmama (junge) Menschen l e h r e n, zu großherzigen Persönlichkeiten zu werden.

Seine Menschenmama erkannte im therapeutischen Coachinggespräch den Spiegel, den ihr Pferd ihr vorhält: Auch sie sucht, gut im Alltagstrott angekommen, unbewusst nach einem neuen Sinn, einer richtigen Berufung. Auch sie ginge gerne durch die Stromzäune, die sie in ihrem jetzigen Leben festhalten.

Jo ist gütig und geduldig, er lässt seiner Menschenmama Zeit. Diese weiß nun aber, was Schritt für Schritt zu tun sein wird – ein erster Impuls formt den Weg und lässt ihn sichtbar werden. Der erste Schritt auf diesem Weg war, ihrem Wallach zuzuhören. 🧡

Tierische Unsicherheit in der Sterbebegleitung

Die Weisheit, die viele Tiere im Tiergespräch zeigen, führt manchmal zu einem Missverständnis: Wir gehen davon aus, dass unsere Tiere auf a l l e s eine
k l a r e Antwort wissen.

Es stimmt schon, unsere Tiere sind meist viel direkter an das allumfassende Informationsfeld des Universums angeschlossen als wir. Oft können sie dadurch – in unseren Augen – „in die Zukunft sehen“. Sie sehen tatsächlich oft mehr als wir, da viele von ihnen eben ganz viele Informationen aus dem universellen Energienetz ziehen können. Dadurch ergeben sich mögliche Zukunftstendenzen, die sich natürlich durch die Komplexität unserer Lebensumstände auch verändern können.

Doch auch unsere Tiere können einmal ratlos sein. Meine Familie erlebt das gerade bei unserer geliebten Katze Maya. Die Schulmedizin wollte sie schon vor mehr als einem halben Jahr einschläfern, doch Maya erzählte mir in unseren Gesprächen immer wieder, dass es noch nicht so weit sei. So genoss sie noch viele schmerzfreie Monate im Kreise ihrer Liebsten – und das ist doch ein bedeutender Prozentsatz eines Katzenlebens. In den letzten Tagen und Wochen äußerte sie aber vermehrt, dass es nun doch bald Zeit sei, zu gehen.
An manchen Tagen scheint es so schlecht um sie zu stehen, dass wir schon einen Einschläferungstermin ins Auge fassen wollten. Dann wieder geht es ihr richtig gut, vor allem, wenn die Sonne scheint, die ganze Familie zuhause ist und warme Gedanken bzw. Worte vorherrschen (!).

In den fast täglichen Gesprächen mit Maya spiegelt sich diese sichtbare Unschlüssigkeit wieder. Manchmal sagt sie mir völlig erschöpft, sie sei bereit, zu gehen; dann wieder ist sie unschlüssig und bittet mich, den Termin in der Katzenklinik abzusagen.

Gelegentlich kommt es vor, dass ein Tier vermeintlich widersprüchliche Antworten gibt. Darin zeigt sich – wie wir das auch von unserer verbalen Kommunikation her kennen – die Unsicherheit des Tieres. Es ist daher von einem Tier in und auch außerhalb eines Tiergespräches nicht immer zu erwarten, eine unverrückbare Meinung zu haben. Tiere haben zwar dieselbe Bandbreite an Gefühlen und Charakter wie wir Menschen, denken aber weniger analytisch oder verkopft, sondern mit emotionaler Intelligenz, also be-herzt. Für Tiere sind damit oft mehrere Möglichkeiten „richtig“, wo wir nur eine sehen wollen. ✨

Sterbebegleitung Katze

Maya hatte uns als ihre Familie ausgesucht. Vor genau 14 Jahren kam sie eines Tages plötzlich im Garten aus dem Gebüsch und wich seither nicht mehr von unserer Seite. Sie war gekommen, um sich und uns zu helfen, um negative Energien auszugleichen, um Frieden und Freude zu bringen.
Sie war stets frei zu tun, was immer sie wollte. Selbst, als sie im hohen Alter schon fast taub war, wusste sie den Straßenverkehr perfekt einzuschätzen. Selten habe ich eine so schöne und so kluge Katze getroffen.

Als die Schulmediziner sie im Winter einschläfern wollten, war ich ganz besonders froh, mit Tieren sprechen zu können. Maya konnte mir genau sagen, dass es noch nicht so weit war. Und ich war so froh, dies nicht allein durch mein Gefühl, sondern mit ihr
z u s a m m e n entscheiden zu können. Könnte ich nicht mit Tieren sprechen, hätte ich mich wahrscheinlich der Meinung der behandelnden Tierärzte gebeugt, obwohl mein Gefühl – genauso wie Maya selbst – dagegen sprach.

Jedes Leben ist individuell, und nicht alles ist mit der Schulmedizin zu ergründen. So hatte Maya noch mehr als ein halbes schmerzfreies Jahr, sah den Frühling und Sommer heraufziehen und konnte noch ihre liebsten Plätze im Garten genießen.

Als ich letzte Woche wieder ausführlich mit ihr sprach, sagte sie mir klar und deutlich, dass in sieben Tagen die Zeit gekommen sein werde. Erst nach dem Gespräch rechnete ich nach und erkannte, dass der siebte Tag der 21. Juni, Tag der Sommersonnenwende, ein großer Krafttag, sein würde.

Unsere immer so selbstbestimmte Maya war nun schlussendlich damit einverstanden, dass wir ihr beim Übergang in die andere Welt helfen würden. Doch schon in früheren Gesprächen hatte sie unverrückbar darauf bestanden, zuhause in ihrem geliebten Garten einschlafen zu dürfen – auf keinen Fall wollte sie in die Katzenklinik gebracht werden. Und obwohl wir wochenlang keinen Tierarzt ausfindig machen konnten, der Mayas Wunsch erfüllen würde, fügte es sich schließlich genau so.
Am Wochenende vor der Sommersonnenwende erschien Mayas Körper schwach und ausgemergelt wie nie zuvor. Am Sonntag gaben wir unserer Lieblingstierärztin Nachricht, dass uns Mayas letzter Wunsch sehr wichtig wäre und fragten, ob sie ihn ausnahmsweise erfüllen könnte. Und tatsächlich: Sie würde kommen, es ginge terminlich gut am Tag der Sonnenwende.

Als ich Maya, die sich in den Stunden zuvor verkrochen hatte, suchen gehen wollte, fand ich sie vor der großen weißen Tür, an der Schwelle sitzend. Sie wusste es und war bereit. Im letzten Augenblick, als ich half, den Venenzugang zu legen, bäumte sich das Leben noch einmal auf: Maya schrie mir stumm entgegen, dass sie bei uns bleiben wolle.

Wenige Sekunden später hatte das Narkosemittel seine Unterstützung getan und dem kämpferischen Geist dieser wunderbaren Seele geholfen, ihren Weg anzutreten.

Als Mayas Körper verlassen war, spürte ich, wie sich eine ungeheure, klare Energie in unserem Garten und in mir ausbreitete.

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